Vom Foto zum Bild – Bildbearbeitungsschritte

Anhand von Nadine Duplos Fotos lässt sich gut darstellen, welche Bildbearbeitungsschritte zwischen dem ursprünglichen Foto und dem endgültigen Bild liegen.

Auch wenn ich die Bildbearbeitungsschritte hier nur sehr gekürzt darstelle, wird am Ende doch ersichtlich, welche Schritte nötig sind, um eine Bildidee auch umzusetzen.

Grundsätzlich arbeitete ich bisher wie die Meisten mit Photoshop. Adobes Bildbearbeitungsprogramm ist bereits seit Mitte der 1990er Jahre einer meiner ständigen Begleiter gewesen und unbestritten ist es nach wie vor wohl die umfangreichste Bildbearbeitungssoftware am Markt.

Trotzdem enttäuscht von Adobe

Trotzdem habe ich mich in den letzten Jahren von Adobe abgewandt.
Dafür gibt es vor allem einen Grund – den Wechsel von kaufbarer Software hin zum Abonnement. Ich fand das ehrlich gesagt einen ziemlich dreisten Zug gegenüber den Käufern, immerhin hat ein Update (nur von Photoshop) schon mal schnell einen knappen Tausender gekostet. Angesichts des Anschaffungspreises der Version Photoshop 1 und die Updates bis Photoshop 4 kosteten insgesamt mehrere tausend DM, bis dann die CS 1er Version mit 1.700 DM (ein stolzer Betrag, angesichts der bisherigen Ausgaben) zu Buche schlug.
Ja, ich habe die Software letzlich auch von der Steuer abgesetzt, trotzdem musste man die Kosten erst einmal erwirtschaften.

Es ist auch nicht alles Gold was glänzt

Aber auch, weil ich mich immer wieder über Lightroom geärgert habe.
So war es mit Lightroom bspw. bis zur Version 5 nicht möglich, Kataloge ins Intranet z. B. auf einer NAS abzulegen. Warum auch immer hat Adobe diese Möglichkeit erst mit der Version 6 geschaffen. Was etwa Thumbs Plus, das ich seit Anfang der 1990er zur Bildverwaltung und teilweise auch zur Bildbearbeitung eingesetzt habe, bereits damals perfekt konnte. Trotz sechsstelliger Anzahl Bilder, die in der Datenbank sortiert wurden.
Überhaupt hatte Thumbs Plus für die damalige Zeit bereits erstaunliche Fähigkeiten, wie z. B. die inhaltsbasierte Duplikatsuche. Die Netzwerkversion bot außerdem den gleichzeitigen Zugriff von mehreren Arbeitsplätzen auf dieselbe Datenbank. Ebenso konnten Batchprozesse für die Massenverarbeitung angelegt werden.
Zudem finde ich das Handling von Lightroom nicht sehr benutzerfreundlich. Aber das ist natürlich subjektiv.

Mein Favorit – Affinity

Inzwischen arbeite ich mit Serifs Affinity Photo.
Serif hat in den letzten Jahren einen sehr guten Job gemacht! Mittlerweile kann sich Affinity Photo durchaus mit Photoshop messen und ist nach meinem Dafürhalten in einigen Bereichen sogar besser.
Sieht man dann noch den dafür aufgerufenen Preis, bleibt Adobes Photoshop sehr weit abgeschlagen zurück.
Darüberhinaus hat Serif mittlerweile eine Suite, bestehend aus Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher herausgebracht, die komplett ineinander greift und aufeinander abgestimmt ist.
Was im Moment noch fehlt ist eine Bildverwaltung bzw. ein DAM (Digital Asset Management), welches aber in absehbarer Zeit sicher noch kommen wird. Serif gibt dazu jedenfalls Anlass zur Hoffnung.

Affinity hat große Fortschritte gemacht

Ich bin seit Anfang an dabei (2014 Affinity Designer, 2016 Affinity Photo und 2018 Affinity Publisher) und habe seit meinem ersten Kauf „keine Version mehr bezahlen müssen“! Jedes Update war bisher kostenfrei.
Ich hoffe dass Affinity weiter auf dem beschrittenen Erfolgskurs bleibt und ein richtig ernstzunehmender Mitbewerber zu Adobe wird. Mit der bestehenden Preispolitik könnte dies mittelfristig durchaus klappen.

Aber nun zur Bildbearbeitung

Vom Originalfoto bis zum fertigen Bild.

1 Startbild - unbearbeitetes Bild aus der Kamera
1 Startbild - unbearbeitetes Bild aus der Kamera
1 Startbild - unbearbeitetes Bild aus der Kamera
2 Grundlicht - Kontraste nachstellen
2 Grundlicht - Kontraste nachstellen
3 Abdunkeln - Hintergrund überlagern
3 Abdunkeln - Hintergrund überlagern
4 Highlights - hartes Licht und tiefe Schatten setzen
4 Highlights - hartes Licht und tiefe Schatten setzen
5 Entsättigen - Abschluss kälter und düsterer
5 Entsättigen - Abschluss kälter und düsterer
6 s/w - eine zweite Variante
6 s/w - eine zweite Variante
Vom Foto zum endgültigen Bild in sechs Schritten.
1 Startbild - unbearbeitetes Bild aus der Kamera
1 Startbild - unbearbeitetes Bild aus der Kamera
1 Startbild - unbearbeitetes Bild aus der Kamera
2 Grundlicht - Kontraste nachstellen und abdunkeln
2 Grundlicht - Kontraste nachstellen und abdunkeln
3 Compose - Gittertor einsetzen und Schatten einmalen
3 Compose - Gittertor einsetzen und Schatten einmalen
4 Highlights - weiter abdunkeln und Farben stärken
4 Highlights - weiter abdunkeln und Farben stärken
5 Entsättigen - Abschluss kälter und düsterer
5 Entsättigen - Abschluss kälter und düsterer
6 s/w - eine zweite Variante
6 s/w - eine zweite Variante
Vom Foto zum endgültigen Bild in sechs Schritten.
[thumb][thumb]
Mit den einzelnen Schiebereglern können die jeweiligen Ebenen und mit den Richtungspfeilen rechts unten, kann zwischen den einzelnen Bildern umgeschaltet werden.

Die einzelnen Schritte

  1. Schritt – Störungen korrigieren
    Das Foto aus der Kamera wird als erstes von kleinen Störungen befreit. Dies geschieht in der Regel mit dem Reparaturpinsel.
  2. Schritt – Licht und Kontraste
    Anpassungen Licht und Kontrast, dabei erste Abdunkelung.
  3. Schritt – Hintergrund
    Der Hintergrund wurde hier mit einem Totenkopf überlagert und weiter abgedunkelt, um mehr Tiefe zu schaffen.
  4. Schritt – tiefe Schatten
    Der Hintergrund wurde mit schwarz zu einem tiefen Schatten. Durch eine harte Lichtmischung wurden überblendende Highlights gesetzt.
  5. Schritt – Entsättigung
    Um das Bild düsterer erscheinen zu lassen wurde es entsättigt.
  6. Schritt – s/w Alternative
    Als zweite Alternative wurde das Bild zu s/w gewandelt.

Bild 2 – Sehr ähnliches Vorgehen zu Bild 1

Die grundsätzlichen Bearbeitungsschritte (Licht, Kontraste, Störungen entfernen) sind bei diesem Bild fast analog zum ersten Bild.
Hier wurde lediglich das Gittertor im Vordergrund eingesetzt.
Beim Composing muss in jedem Fall auf die bestehenden Lichtverhältnisse geachtet werden, da ein aus unterschiedlicher Richtung kommender Schattenwurf für den Betrachter sofort auffällt.


Hier gibt es Affinity

Ich kann jedem Serifs Affinity Suite nur ans Herz legen. Selbst wenn es gerade mal keine Rabattaktion von Serif gibt, ist jedes einzelne Programm für maximal 59 € erhältlich. Manchmal gibt es sogar bis zu 50% Rabatt.
Außerdem gibt es auch jeweils eine Version für den iPad.

Kommentar schreiben

Deine eMailadresse wird nicht veröffentlicht.

 

Start typing and press Enter to search